Er war schon bei Dance dabei, als die Mitarbeiterzahl noch einstellig war – und das völlig remote aus Hamburg. Im Interview erzählt Paul, wo er in seiner Wahlheimat am liebsten mit dem Rad unterwegs ist und warum die Hansestadt genau die richtige Wahl für Dance ist.
Wofür bist du bei Dance verantwortlich?
Ich arbeite mit dem Software Team an der Entwicklung unserer Backend Services. Mein Hauptfokus sind dabei die Tools, die wir für unser Operations Team entwickeln, um die Lieferung und Reparatur unserer E-Bikes so effizient wie möglich durchzuführen.
Wie bist du zu Dance gekommen?
Vor Dance habe ich als Freelancer gearbeitet, unter anderem mit Christian Springub. Fahrräder haben mich schon immer sehr interessiert, aber auch das ganze Thema Mobilitätswandel – und darüber habe ich mit Christian viel gesprochen.
Ich war von Anfang an begeistert von Team, Idee und wie schnell und ambitioniert das Thema bei Dance angegangen wurde. Für mich war das optimal: Ich konnte als Freelancer mitarbeiten bis mir dann klar wurde, dass Dance ein Unternehmen ist, wo ich voll dahinter stehe und das ich Vollzeit unterstützen möchte.
Wie ist es für dich, von Hamburg aus zu arbeiten?
Ich war vorher schon gespannt, wie das klappen soll mit einem Hardware-Produkt von einer anderen Stadt aus, ohne die Leute regelmäßig zu sehen.
Ich glaube, ich war bis jetzt in der ganzen Zeit nicht mehr als 10 Tage in Berlin. Natürlich wäre ich gerne häufiger vor Ort, gerade wenn neue E-Bikes ankommen oder wir eine neue Werkstatt einweihen. Aber die Zusammenarbeit klappt auch so sehr gut, weil von Anfang an viel Wert darauf gelegt wurde, dass wir “remote first” arbeiten. Vieles wird per Videocall dokumentiert – da liegen dann schon mal Kollegen unter dem Fahrrad, während die anderen zuhause mitfiebern, ob das Firmware Update funktioniert oder nicht.
Das kriegen wir echt gut hin, sodass ich gar nicht viel in Berlin sein muss und trotzdem eine total enge Verbindung zum Team habe – sowohl auf der Software-Seite als auch auf der Operations-Seite.
Warum ist Hamburg schon jetzt eine lebenswerte Stadt?
Hamburg hat die richtige Größe, um eigentlich alles mit dem Fahrrad zu machen. Klar hab ich schon Carsharing genutzt und bin auch mal im Auto von Freunden irgendwo hingefahren. Aber seit ich vor fast neun Jahren hergezogen bin, hab ich nicht einmal überlegt, mir ein Auto zu kaufen.
Mit dem Fahrrad habe ich die Stadt viel besser kennengelernt, Veränderungen mehr wahrgenommen, weil man viel einfacher neue Wege findet. Mit dem Auto fährt man dann ja doch immer die gleichen Routen und sieht viele Dinge gar nicht, wie den Alsterwanderweg, den man total gut als Arbeitsweg nutzen kann – da würde man mit dem Auto nie langfahren.
Wo bist du in Hamburg besonders gerne mit dem Rad unterwegs?
Ich hatte lange einen Arbeitsweg, den ich immer noch sehr gerne mit dem Fahrrad fahre. Vom Büro im Rothenburgsort aus ging es durch die Hafencity, vorbei an den Spiegel-Gebäuden, einmal quer durch die Innenstadt und dann die Außenalster entlang.
Auf diesem Weg sieht man so ziemlich alle Aspekte von Hamburg: Totale Moderne in der Hafencity und den Jungfernstieg, der ja mittlerweile autofrei ist, was die Wahrnehmung der Innenstadt total verändert hat. An der Außenalster hat man Blick auf die Segler und Wassersportler und in Eppendorf fährt man dann in Mitten von Cafés, kleinen Läden und riesigen Altbauten.
Das ist ein irrer Mix, was man auf diesen 25 Minuten Fahrtweg alles sieht.
Wieso ist Hamburg eine gute Wahl für Dance?
Wenn ich Leuten aus Hamburg von Dance erzähle, heißt es meistens: “E-Bikes braucht man hier doch nicht.” Bis sie es dann selbst ausprobieren.
Der größte Unterschied ist, dass man immer mindestens 20 km/h fährt, das heißt hier in Hamburg vor allem auch bei Gegenwind und bei Regen. Man spart auf Strecken, die man mit dem Fahrrad oder Bus in 25 Minuten zurücklegt, fünf bis zehn Minuten – wetterunabhängig. Morgens und abends ist das echt eine Menge. Viele sagen ja, dass es wegen des vielen Verkehrs keinen Unterschied macht, ob man Auto oder Fahrrad fährt – mit dem E-Bike ist man definitiv schneller.
Und man kommt nicht ins Schwitzen! Früher bin ich auch das ganze Jahr Fahrrad gefahren, war aber - gerade im Winter - meistens zu warm angezogen. Mit dem E-Bike kann ich eine dicke Winterjacke tragen ohne zu schwitzen und brauche auch bei starkem Wind nicht länger.
Worauf freust du dich beim Hamburg-Launch besonders?
Ich freue mich am meisten darauf, dass Hamburg noch ein Projekt bekommt, das die Mobilitätswende aktiv mitgestalten und die Stadt fahrradfreundlicher machen möchte – für und mit den Menschen aus Hamburg.
Es gibt schon viele kleine Projekte von Privatpersonen, die die Fahrradinfrastruktur verbessern wollen und da total viel Herzblut reinstecken. Eins meiner Lieblingsprojekte ist veloroute.hamburg. Auf der Website wird jede kleine Baustelle und der Ausbau aller Velorouten dargestellt – inklusive Video, komplett Open Source und ehrenamtlich. Das ist echt irre und hat sogar zu geführt, dass die Stadt Hamburg eine ähnliche Seite gebaut hat. Weitere interessante Projekte sind zum Beispiel hvv.live und natürlich die bekannte Critical Mass Hamburg.
Viele Leute möchten die Stadt verändern und mitgestalten. Es braucht starke Stimmen, um die Verkehrswende in Hamburg voranzubringen – Stimmen wie Dance. Wir wollen mit unserem Service etwas in der Stadt bewegen und deshalb freue ich mich, dass wir in Hamburg starten.
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